Über mich
Mein Name ist Ricarda Berg, ich bin Diplomingenieurin der Agrar- und Ernährungswirtschaft und lebe in Wien. Ursprünglich komme ich aus Lichtenau in Westfalen, wo ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin, welcher bereits seit 1756 von meiner Familie bewirtschaftet wird. Auf dem Hof leben drei Generationen, Neufundländer Bruno, Schweine und Hühner.
Lichtenau ist eine ostwestfälische Flächengemeinde, die sich auf 190 Quadratkilometern im Süden des Teutoburger Waldes am Rande des Eggegebirges erstreckt. Die Stadt Lichtenau besteht aus 15 Orten. In jedem Dorf gibt es noch Bauernhöfe.
Insgesamt zählt Lichtenau mehr als 200 große, mittlere und kleine Betriebe. Davon werden etwa 70 Höfe im Haupterwerb bewirtschaftet.
Zwischen meinem Heimatdorf Asseln und den Nachbarorten Lichtenau und Hakenberg liegen die fruchtbarsten Böden der Gemeinde. Auf den umliegenden Höfen werden daher überwiegend Schweine und Rinder gehalten. In Hakenberg und Lichtenau wird auch Biogemüse angebaut. Im Nachbarort Herbram sind die Höfe klein strukturiert, da ein Gutshof die Landwirtschaft über Jahrhunderte prägte.
Zwischen Hakenberg und dem Ort Kleinenberg liegt ein einzigartiger Lebensraum, der aufgrund seiner Artenvielfalt international von Bedeutung ist - das Naturschutzgebiet "Eselsbett und Schwarzes Bruch". Es ist von großflächigen Hoch- und Niedermooren, kleineren Moorwäldern und vielfältigem Grünland geprägt. Dort weiden Milch- und Mutterkühe, Kälber Rinder und Schafe.
Moore und Grünland bilden noch vor Wäldern die größten Kohlenstoffspeicher weltweit. Dabei umfassen naturnahe Weideflächen die größte biologische Vielfalt.
Aufgrund der naturgemäßen Bodenverhältnisse sind die tierhaltenden Betriebe in Kleinenberg vorwiegend auf muttergebundene Kälberaufzucht spezialisiert. Hierbei wachsen die Kälber Seite an Seite mit den Mutterkühen auf.
Die vielfältigen Grünlandstandorte gehen in Ackerland mit sandigeren Böden als in anderen Teilen der Region über. Daher gibt es in Kleinenberg auch vermehrt Höfe, die Ackerbau ohne Tierhaltung betreiben.
Ich habe von Kindheit an das Spannungsfeld zwischen immer neuen politischen Rahmenbedingungen, die von oben nach unten durchgesetzt werden, wirtschaftlichem Druck und dem Leben und Arbeiten auf dem Hof meiner Familie miterlebt. Hinzu kommen die Wünsche und Anliegen der Gesellschaft.
Mittlerweile lebe ich seit 12 Jahren in Wien und betrachte das Geschehen in der Landwirtschaft aus der Distanz.
Mir ist klar geworden, dass sich etwas ändern muss.
Meine Nichte Carolin hat die Hühner zurück auf den Hof geholt. Ihre Leidenschaft begann mit Susi, einem weißen Huhn mit bereits hängendem Kamm, das eines Tages aus dem Dorf zu ihr auf den Hof kam. Sie schloss es direkt in ihr Herz. Susi wartete seitdem jeden Tag auf der Deele auf Carolin.
Das war der Beginn von etwas Neuem auf dem Hof.
Meine Familie baute einen alten Abferkelstall in einen Hühnerstall um und kaufte weitere Tiere. Heute kümmert sich Carolin verantwortungs- und liebevoll um etwa 20 Hennen und einen Hahn. Die Tiere genießen verschiedene Strukturen, Staubbäder, Scharrräume, Auslauf ins Freie und Carolins Liebe.
Es ist sehr wertvoll, dass die nächste Generation ihrem Herzen folgt und ihr Ding auf dem Hof macht. Neben Eiern verkauft sie mittlerweile auch Geflügel an Nachbarn, Verwandte und Freunde. Auf einem Familientreffen hat sie ihre Stammkundschaft auch im urbanen Raum ausgebaut.
Mit meinem Unternehmen habe ich mir die Basis geschaffen, mich selbst wertzuschätzen und die Bedeutung der bäuerlichen Kultur, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und regionaler Kulinarik in der Gesellschaft zu verankern.
Bist du bereit, deinem Herzen zu folgen und andere Menschen auf deinem Weg mitzunehmen?